Am 18. und 19. September findet in Amsterdam die diesjährige Quantified Self Europa Konferenz statt. Wie auch in den vergangenen Jahren treffen sich hier mehrere hundert Self-Tracker, Wissenschaftler und Entwickler zum Austausch in den Konferenzräumen des Hotel Casa. Neben den typischen Show & Tell gibt es zahlreiche Breakout Sessions in welchen verschiedenen Themen vertieft in einer Runde diskutiert werden können. Aus den Deutschen Quantified Self-Gruppen sind wieder einige Organisatoren und Mitglieder mit dabei und wir freuen uns auf ein Wiedersehen mit unseren internationalen Freunden in Holland. Spannend ist die Konferenz aber auch für alle die bisher noch kein QS Meetup besucht haben. Weitere Informationen und Tickets für die Quantified Self Europe Konferenz gibt es hier.
Schlagwort-Archive: Quantified Self
Was wir lesen
Mittlerweile sind auch in Deutschland einige Quantified Self Blogs entstanden auf die wir Euch aufmerksam machen wollen:
Einen Überblick zu Quantified Self gibt Arne Tensfeldt, Gründer von Quantified Self Hamburg und Autor der Website Was ist Quantified Sellf? Er betreibt den Blog 1k Dinge Guru und schreibt über allerlei (Freizeit-) Aktivitäten, Ernährungsexperimente uvm.
Christop Koch, Autor der Buchs „Die Vermessung meiner Welt“ schreibt neben Artikeln zu QS in der Presse auch den Self-Tracking Blog mit Berichten zu Quantified Self Meetups und der Self-Tracking Link-Schau.
Das Team des Münchner QS und Big Data Startups Datarella veröffentlicht regelmäßig frische Artikel zu Themen rund um Wearables und (Self-) Tracking auf dem Datarella QS Blog.
Selbst veröffentliche ich regelmäßig Produkttests und Self-Tracking-Tipps auf meiner Website igrowdigital.com, dem ersten Deutschsprachigen Blog zu Themen rund um Quantified Self.
Für alle die gerne englische Artikel lesen lohnt sich ein Blick auf die Seite der QS Labs quantifiedself.org und die dort veröffentlichte Linkliste „what we are reading“ die man übrigens auch abonnieren kann.
Regelmäßige News und Diskussionen zu QS findet Ihr auch in unsere Quantified Self Gruppe auf Facebook zu der Ihr herzlich eingeladen seid.
Wenn wir Deinen Blog in dieser Sammlung vergessen haben, dann gib uns gerne Bescheid. Gute Unterhaltung wüschen Florian und das Team von Quantified Self Deutschland.
Frohes QS #15
Quantified Self Deutschland auf Facebook
Unsere Meetups sind eine tolle Möglichkeit sich über Self-Tracking und Quantified Self zu informieren. Für Alle die keine Gruppe in ihrer Nähe haben oder sich auch sonst gerne online austauschen, haben wir eine Facebook Gruppe gegründet in welcher wir alle Fragen rund um Self-Tracking diskutieren, neue Lösungen vorstellen und über unsere Meetups berichten. Die Gruppe ist für alle Interessierten offen. Schaut vorbei und ladet auch Eure Freunde zur Diskussion ein. Hier gehts zur QS Deutschland Facebook Gruppe.
Quantified Self Berlin – Show & Tell #7
Die siebte “Show & Tell”-Runde der Berliner QS-Gruppe fand am Donnerstag, 24.7.2014, in den neuen Räumlichkeiten der Factory Berlin statt. War zwar alles noch ein wenig provisorisch, aber so ist das halt in diesem verrückten Start-Up-Berlin. Maximilian Gotzler, einer der Organisatoren der Berliner QS-Gruppe, begrüßte die rund 40 Gäste, von denen rund die Hälfte zum ersten Mal dabei war.
Der erste Vortrag, kam von Josh Berson, der bereits auf der europäischen QS-Konferenz in Amsterdam im Mai für viel Aufmerksamkeit gesorgt hatte. Dort hatte Berson gefordert, die QS-Szene müsse soziale Verantwortung übernehmen, statt sich nur damit begnügen, selbstzufrieden den eigenen Bauchnabel zu analysieren. Sein Vortrag war damals sowohl mit viel Zustimmung als auch mit viel Kritik aufgenommen worden – er war in jedem Fall einer der erinnerungswürdigeren Talks auf der Konferenz.
Am Donnerstag in Berlin ging es Josh mehr um die soziale Komponente von Träumen, einer wie er sagte zu Unrecht dem Individuum zugeschriebenen Tätigkeit. Als ein interessantes Beispiel für die Auswirkung von kollektiven Träumen führte Josh das Volk der Kantu in Borneo an, die vom Reisanbau lebten. Als der Anbau von Pfeffer und Kautschuk größere Exportgewinne versprach, hatten viele Kantu denselben Traum: Einen Traum, in dem der Reis verschwunden war und sich erst viel später verschimmelt in einer Kautschukpflanze versteckt wiederfand. Das Volk verstand diesen Traum als (sich später als berechtigt herausstellende) Warnung, die lebenswichtige Reisproduktion nicht zugunsten von schnellen Kautschukerlösen zu vernachlässigen.
Im zweiten Vortrag des Abends berichtete Ela, alias S.E. Sever, von ihren Schlafproblemen und wie sie diese durch Tracking in den Griff bekommen hatte. Ein sehr interessanter Vortrag, der die geschichtliche Entwicklung und die Basics der Schlafforschung (Schlafphasen etc.) ebenso gut erklärte, wie ihre Trackingmethoden und Schlussfolgerungen. Elas Anpassungen ihres Lebensstils sind relativ radikal und sicherlich nicht für jeden leicht umsetzbar – aber vor allem geht es bei Quantified Self ja darum, herauszufinden, was für einen individuell funktioniert und was nicht.
Erwähnenswert auch ihre Literaturtipps zum Thema Schlaf: “The Enchanted World of Sleep” von Peretz Lavie, “Grain Brain” von David Perlmutter und “Beyond Time” von Michel Siffre. Die App “Twilight”, die abends den Smartphonescreen dimmt, um das spätere Einschlafen zu erleichtern, klang auch spannend, leider nur für Android verfügbar.
Der letzte Speaker des Abends war ein Gast aus Köln: Andreas Schreiber hat die dortige QS-Gruppe gegründet und berichtete in seinem sehr ausführlichen Vortrag über seine verschiedenen Self-Tracking-Experimente. Schreiber, der vor etwa fünf Jahren einen Schlaganfall erlitt, arbeitet am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und entwickelt als CEO von Medando eigene Tracking-Apps. Er trackt seine medizinischen Daten wie Blutdruck, Puls, etc. ebenso wie seinen Schlaf, die Bewegungen seines Autos und die Aktivitäten seines Hundes.
Einige Korrelationen, die er bisher dadurch gefunden hat, sind bereits bekannt (z.B. der Zusammenhang zwischen Gewicht und Blutdruck), andere erschienen mir wiederum sehr spannend: So fand Schreiber heraus, dass sich seine Schlafeffizienz nicht steigert, wenn er seine gesamte Schlafdauer verlängert und er erkannte, dass seine Knieprobleme, an denen er seit einiger Zeit leidet, stärker werden, wenn er unter einer gewissen Anzahl von Schritten pro Tag bleibt.
Der Abend endete mit Gesprächen der Teilnehmer untereinander und dem gemeinsamen Ausprobieren eines Reaktionstestgeräts, das Andreas Schreiber mitgebracht hatte und das er mit dem DLR entwickelt, um die Reaktionsfähigkeit und damit den Schlafbedarf von Langstreckenpiloten zu tracken. Ein schöner und lehrreicher Abend, vielen Dank an alle Beteiligten!
Dieser Artikel ist zuerst auf Self-Tracking-Blog erschienen. Vielen Dank an Christoph Koch (Journalist und Autor von „Die Vermessung meiner Welt„) für den Bericht.
QS Europe Konferenz hat begonnen
Soeben hat die Quantified Self Europe Konferenz begonnen. Auch aus Deutschland, Österreich und der Schweiz sind zahlreiche Self-Tracker hier und uns stehen zwei großartige Tage mit Freunden und interessanten Themen bevor. Wir werden in den nächsten Tagen noch einen ausführlichen Artikel zum Thema posten. Wer die Ereignisse schon jetzt verfolgen möchte, kann dies bei Twitter mit dem Hashtag #QSEU14.
#QSEU14 is about to kick off. A fascinating weekend ahead. pic.twitter.com/5d6TMGYSoS
— Addapp (@Addappio) May 10, 2014
Beziehungs-Tracking
Fabio Santos ist Organisator des Quantified Self Meetup in Rio de Janeiro und liebt es zu Reisen und neue Leute kennenzulernen. Fabio trackt seine sozialen Interaktionen mit Menschen auf der ganzen Welt und analysiert deren Relevanz um die wichtigen Beziehungen in seinem Leben nicht aus den Augen zu verlieren und in Ihrer Qualität weiter zu entwickeln. Auf dem ersten Kölner Quantified Self Meetup hat Fabio seine Self-Tracking Praxis und die daraus entstehenden Vorteile beschrieben. Ein interessanter Talk der auch schon bei der Quantified Self Europe Konferenz im letzten Jahr für viel Erheiterung gesorgt hat.
[Video] Review Show&Tell #5 in Hamburg
Als ich ankündigte „kurzfristig“ werde es ein kleines Review zum Treffen geben, wusste ich nicht wie schnell es geht. Gerade gestern Abend fand in der Hamburger GoodSchool – Der Schule für den digitalen Wandel – das QS Hamburg Show&Tell #5 statt.
Die Gruppe, deren Wachstum gerade in der vergangenen Woche die 100 geknackt hat, entwickelt sich prima. Zu jedem neuen Termin können jeweils viele neue Gesichter begrüßt werden. Es entstehen interessante Diskussionen zu den gehörten Talks, der hiesigen QS-Szene sowie Chancen und Trends für die Zukunft.
Es war wie auch in der Vergangenheit auch schon, ein spannender und anregender Abend. Durch das Engagement aus der Gruppe (Danke Rainer!) kann ich mir große Beschreibungen der Talks sparen und stattdessen einfach auf die von Ihm aufgenommenen Videos verweisen.
Was steckt in mir? – Genotyping mit 23andMe.com im Selbstversuch – Rainer Sax
In seiner Präsentation sprach Rainer über seine Neaderthaler-Herkunft, über seine genetischen Krankheitsrisiken und über die Handlungsrelevanz der Erkenntnisse aus dem Genotyping.
Der 24h-Lifestyle – Wie komme ich dauerhaft mit wenig Schlaf aus und bleibe leistungsfähig? – Peter Neumann
Präsentation als PDF: quantified-self-hamburg-mehrphasenschlaf-peter-neumann
Quo Vadis Quantified Self – welche Rolle spielen persönliche Daten in der Zukunft? – Florian Schumacher
Online Datenvergleich – Wie lassen sich quantitative Daten online miteinander teilen, vergleichen und suchen? – Wolfgang Orthuber
Präsentation als PDF: quantified-self-hamburg-nummel-wolfgang-orthuber
Ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Termin und lade alle Interessierten herzlich ein, zu schauen wo sich bei ihm in der Nähe eine QS-Gruppe gibt.
Arne
@arnetensfeldt| arnetensfeldt.de | LifeSetter
Mehr über Quantified Self Hamburg lesen
Großes Interesse an Self-Tracking
In Amerika ist das Aufzeichnen von Daten zur Gesundheit weit verbreitet. Nach einer im September 2012 veröffentlichten Studie des Pew Research Centers erfassen 69 % der amerikanischen Bevölkerung einen oder mehrere Werte wie Gewicht, Blutdruck oder Blutzucker, zumeist für sich selbst, in vielen Fällen auch für eine Person aus dem persönlichen Umfeld. 21% der amerikanischen Bevölkerung nutzen Apps, Sensoren und Websites um ihre Daten zu speichern und auszuwerten, was im Vergleich zur reinen Messung ohne Aufzeichnung zu einem besseren Bewusstsein im Bezug auf die eigene Gesundheit führt.
Eine Emnid-Umfrage in Deutschland, Frankreich und Großbritannien liefert nun erstmals einen Einblick in das Interesse der Europäer am Self-Tracking. Je Land wurden 1.000 Personen zwischen 14 und 65+ Jahren befragt, welche Aspekte ihres Lebens sie gerne messen würden, um gesünder und bewusster zu Leben. Die Ergebnisse der Studie bestätigen den Eindruck, den wir in der Quantified Self Community schon seit längerem haben: Weit mehr als die Hälfte aller Deutschen und Briten zeigen großes Interesse daran, diverse Aspekte ihres Lebens wie gesundheitliche Indikatoren oder persönliche Finanzen zu analysieren, um besser und bewusster zu leben. Die Franzosen stehen dem Trend zum Self-Tracking etwas skeptischer gegenüber. Hier begeistert sich nur ein knappes Drittel der Befragten dafür.
Gesundheit, Umwelt, Finanzen vor Sport und Fitness
Die Befragten in Deutschland und Großbritannien interessierten sich zumeist für ihre Gesundheit: 73 Prozent der Briten und nahezu 62 Prozent der Deutschen wollen Parameter wie etwa Bluthochdruck oder Blutzucker im Auge behalten. Mit 59 Prozent hegen die Deutschen an zweiter Stelle den Wunsch, den persönlichen Energieverbrauch überwachen zu können. Diese Frage beschäftigt insbesondere Frauen, von denen 60 Prozent ihren persönlichen CO2-Ausstoß analysieren wollen – bei den Männern ist das nur 45 Prozent wichtig. Ebenfalls interessiert zeigten sich die Befragten daran, Statistiken zu ihren persönlichen Finanzen auszuwerten (73 Prozent der Briten, 56 Prozent der Deutschen). Dieser Aspekt ist auch der einzige, der von mehr als der Hälfte der Franzosen als relevant angesehen wird.
Daten zu sportlichen Aktivitäten wie Joggen oder Radfahren interessieren im Durchschnitt nur die Hälfte der Deutschen und gar nur 42 Prozent der Briten und 34 Prozent der Franzosen. Informationen zu aufgenommenen bzw. verbrauchten Kalorien interessieren ebenfalls nur 53 Prozent der Deutschen und sogar nur 32 Prozent der Franzosen. Anders sieht dies bei den jungen Befragten zwischen 14 und 29 Jahren aus: Ihr Interesse am Life-Logging liegt zum Teil bis zu 27 Prozent über dem Durchschnitt.
Analysieren und Handeln
Auch die Nutzung der aufgezeichneten Daten hängt stark vom Alter der Befragten ab. In England zum Beispiel würden etwa 78 Prozent der jüngsten Befragten (bis 24 Jahre) ihre Leistungen steigern wollen und 72 Prozent sogar ihr Leben ändern. Bei den ältesten Befragten (65 Jahre und älter) sind dies nur 31 bzw. 32 Prozent. Ein ähnliches Gilt zeigt sich auch in Deutschland und Frankreich. Ganze 46 Prozent der deutschen Jugend (14 bis 29 Jahre) fühlt sich durch die Daten motivierter, bei den Älteren (60 Jahre und älter) trifft das nur auf 22 Prozent zu. Bei den Franzosen wären mehr als die Hälfte (53 Prozent) der Jugendlichen (bis 24 Jahre) motivierter, aber lediglich ein Viertel der Älteren (65 Jahre und älter) denkt genauso. Auch bei der Bereitschaft zum Teilen und Vergleichen der Daten mit anderen wird mein Eindruck aus der Quantified Self Bewegung bestätigt. Lediglich ein Drittel der Briten ist daran interessiert, die Daten mit denen anderer zu vergleichen. In Deutschland und Frankreich sind das sogar nur 22 beziehungsweise 19 Prozent.
Die Umfrage wurde im August 2013 im Auftrag von QlikTech, dem führenden Anbieter von anwendergesteuerter Business Intelligence Software durchgeführt. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die Europäer ein vitales Interesse an Daten zu ihrer eigenen Gesundheit besitzen, ähnlich wie die Bevölkerung Amerikas, dem Ursprungsland der Quantified Self Bewegung.
Dieser Artikel ist im Original auf igrowdigital.com erschienen
Quantified Self Global Conference