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Die Quantified Self Europa Konferenz
Am 11. / 12. Mai trafen sich 280 Quantified Self-Enthusiasten aus der ganzen Welt für zwei Tage in Amsterdam zur QS Europe Conference 2013. Mit mehr als 100 Referenten unter den 280 Gästen war die Quantified Self Konferenz wie schon in der Vergangenheit sehr partizipativ und alle nur erdenklichen Themen rund um Köper, Psyche, Kognition und Verhalten waren vertreten. Gary Wolf eröffnete am Samstag morgen mit einer Keynote zum Thema Gefühle und Emotionen, zu der auch Robin Barooah and Jon Cousins, der Gründer von Moodscope beitrugen. 38% der Europäer, so Gary Wolf, litten unter emotionalen Problemen, weshalb es wichtig sei, das schwer fass- und messbaren Thema besser zu verstehen. Wenn die Keynote auch keine absoluten Antworten zum Umgang mit Emotionen liefern konnte, gaben Robin und Jon sehr persönliche Einblicke in ihrem Umgang mit emotionalen Schwierigkeiten und trugen mit zur offenen Atmosphäre der Konferenz bei.
Ein weiterer inhaltlicher Schwerpunkt lag beim Thema Lifelogging welches durch die noch in diesem Jahr bevorstehende Markteinführung Mainstream-tauglicher Lifelogging-Kameras und -Technologien durch Anbieter wie Autographer, Memoto aber auch Google Glass an Aktualität gewinnt. Cathal Gurren, selbst seit 7 Jahren als Lifelogger mit Kamera um den Hals unterwegs, berichtete eindrücklich über seine Erfahrungen und Gewohnheiten beim Aufzeichnen von Daten. Im Gegensatz zum Experiment- und Lösungsbezogenen Sammeln gezielter Informationen bei Quantified Self Projekten gehe es beim Lifelogging darum, möglichst viele Daten aufzuzeichnen um sie verfügbar zu haben, wenn zukünftige Analysemethoden neue Anwendungen ermöglichen. Das Phänomen Lifelogging wurde mit einem Prodtotpyen der Memoto Kamera von einer Versuchsgruppe auch in der Praxis erprobt und in einer Plenumsdiskussion betrachtet. Dabei wurde insbesondere auch der Interessenkonflikt zwischen dem Erzeuger eines Lifeloggs und den von ihm fotografierten Mitmenschen diskutiert, welche häufig nicht wünschen in einem zufälligen Moment von Freunden oder auch von Fremden fotografiert zu werden. Gary Wolf wies in diesem Kontext auch darauf hin, wie wichtig es sei, die durch technologischen Fortschritt entstehende Möglichkeiten kritisch zu reflektieren und als Early Adapter den kulturellen Umgang unserer Gesellschaft mit neuen Technologien aktiv mitzugestalten.
Neben zwei inhaltlich sehr spannenden Tagen habe ich mich auch sehr darüber gefreut, meine Co-Organisatoren aus Aachen, Berlin, Essen, Hamburg, Köln, München und Stuttgart zu sehen aber auch einige neue QS Interessierte aus dem Deutsch-sprachigen Raum kennenzulernen. Wie ich in Amsterdam erfahren habe, wird es auch bald in Wien eine Quantified Self Gruppe geben. Sobald es losgeht gibt’s hier weitere Informationen.
Quantified Self Meetups – Eine Chance zum Lernen
Die Quantified Self Community ist ein Platz für Menschen, die sich selbst analytisch Beobachten und Ihr Wissen und Ihre Erfahrungen teilen und austauschen möchten. Weltweit finden die Treffen der Community in 50 Städten statt, wobei insbesondere in Amerika, England, Frankreich und Holland eine aktive Kultur entstanden ist. Bei den Quantified Self Meetups treffen sich Menschen um über Erfahrungen, Projekte und Tools zu berichten und sich zu vernetzen. Die Präsentationen der Teilnehmer werden häufig auf Video aufgezeichnet und in der Quantified Self Gruppe auf der Videoplattform Vimeo veröffentlicht. Einige der interessantesten Videos stellen wir hier vor.
Gary Wolf ist Co-Founder der Quantifed Self Labs. In seinem Show & Tell beim Meetup im Silicon Valley spricht er darüber, wie seine jahrelange Meditationspraxis mit seinem Wohlbefunden verbunden ist, und wie Quantified Self zu besseren Lösungen führen kann.
Robert Craig hält den Rekord für die höchste, an einem Tag gewonnene Summe bei der amerikanischen Quiz Sendung Jeopardy. Seine Vorbereitung führte er mit einer selbstentwickelten Software durch, welche ihm einen effizienten Aufbau des notwendigen Wissens erlaubt. Beim New Yorker Meetup beschreibt er die Architektur der Quiz Sendung und wie er seinen Lernprozess methodisch optimiert hat.
Wesentliche Merkmale von Quantified Self sind Motivation und Verhaltensänderung. Vielen Menschen fällt es jedoch schwer, sich neue, gesunde Verhaltensweisen anzueignen. Nick Frocker gibt einen Einblick, was er beim Einüben der regelmäßigen Pflege seiner Zähne mit Zahnseide über Motivation und Verhaltenänderung gelernt hat.
Die Quantified Self Community hält mittlerweile auch in einigen Deutschen Städten Meetups. Besuchen Sie uns, um mehr über die Chancen der analytischen Selbstbeobachtung zur Steigerung Ihrer Lebensqualität zu erfahren.